Am Anfang der Erkrankung wird oral therapiert, ÜBER 3 WOCHEN! (z.B. bei Erwachsenen mit Doxy 200 mg)
Therapieempfehlungen von Dr. Hassler, Prof. Blenk u.a.: Wer behauptet 10 -14 Tage Therapiezeit sind ausreichend irrt und muß den mikrobiologischen Beweis dafür erbringen. Bei Unverträglichkeiten von Tetracyklinen oder bei Schwangeren und Kindern, ist auch Klacid , Erythromycin, Azithromycin oder Clarithromycin einsetzbar.
Im Spätstadium wird empfohlen mit Infusionen zu behandeln, das ist auch erforderlich. Es kann entweder durchgehend therapiert werden oder in der so genannten "Intervall-Therapie", 2-mal pro Woche eine Infusion (Rocephin oder Claforan) über 8 Wochen. Auch die "Gasser-Therapie" zeigt im Spätstadium sehr gute Erfolge. (Eine orale Therapieform mit zwei Medikamenten die 5 Wochen lang durchzuführen ist und in der Praxis gut zu wirken scheint.). Zudem bestehen weitere orale Behandlungsansätze die auch in späteren Stadien noch gut wirken können.
Roxithromycin 150mg zwei mal eine Tablette. Dann zeitlich versetzt um 5-6 Stunden je 1 Tablette Trimethoprim immer nach der Einnahme von Roxithromycin. Die Länge der Therapizeit sollte laut Prof. Gasser mir gegenüber bei 5 Wochen liegen. Viele Anrufer haben mir gegenüber von einer guten bis sehr guten Wirksamkeit, bis hin zur Beschwerdefreiheit, berichtet. Auch im Deutschen Ärzteblatt wurde schon vor längerer Zeit auf die gute Wirksamkeit dieser Medikamente bei Lyme-Borreliose aufmerksam gemacht. Begleitend, so Prof. Gasser, empfiehlt sich bei Verträglichkeit auch das Einsetzen von Wobenzym. Wobenzym kann laut Beobachtungen zu einem verbesserten Abbau der Giftsoffe/Toxine im Körper führen.
Als wirksame Antibiotikaklassen gegen Borrelien sind auch die Chinolonen und Ketoloiden getestet worden (Privatdozent Klaus-Peter Hunfeld).
Immer wieder taucht die Frage auf, warum es unter einer Therapie zunächst zu einer Beschwerdebildverschlechterung kommen kann, die nicht selten zu starker Beunruhigung führt. Diese Verschlechterung unter einer antibiotischen Therapie wird auch als "Herxheimer Reaktion" bezeichnet, die in etwa bis zu 15% der behandelten Personen beobachtet wurde. Durch den Bakterienzerfall bedingt können sich folgende Symptome zeigen: Verstärkte Muskel- und Gelenkschmerzen, Gesichtsrötung, Fieber, Nachtschweiß, Kreislaufreaktionen. Bei Unsicherheiten sprechen Sie bitte immer mit Ihrem behandelnden Arzt darüber.
Blutuntersuchungen sollten immer im selben Labor durchgeführt werden, um eine verlässliche und aussagekräftige Verlaufskontrolle zu haben. In Deutschland besteht hier das Problem, "dass jedes Labor seine Methode hat". Zudem muss das Labor über viel Erfahrung bei dieser speziellen Untersuchungsmethode verfügen.
Blutergebnisse und Beschwerden müssen immer im Zusammenhang betrachtet werden. Erst daraus ergibt sich die Notwendigkeit für eine Behandlung.