Frage:
was sind streptokokken?
Sonja K
2006-07-21 02:32:57 UTC
was sind streptokokken?
Elf antworten:
2006-07-21 02:40:06 UTC
Was ist eine Streptokokken-Infektion?



Streptokokken sind Bakterien, die sich auf der Haut, im Darm und bei fünf bis 20 Prozent der Frauen auch in der Scheide finden. Bei intaktem Immunsystem reicht die Abwehrkraft des Körpers aus, um die Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Diese Bakterien gelten zwar nicht als "typische" Erreger einer Geschlechtskrankheit, sie können aber beim Sexualkontakt weitergegeben werden.



Wie kommt es zu Infektionen mit Streptokokken?



Bei sexuell aktiven Frauen sind in der Scheide häufig Keime festzustellen, die im Normalfall dort nicht anzutreffen sein sollten. Dazu zählt neben den Streptokokken etwa der typische Darmkeim Escherichia coli, aber auch zahlreiche andere Erreger, die ansonsten vor allem im Darm und auf der Haut zu finden sind. So lange der Selbstreinigungs-Mechanismus der Scheide funktioniert und die Vaginalflora intakt ist, müssen aufgrund dieser Keime nicht unbedingt Probleme entstehen. Liegen jedoch Störungen des Scheidenmilieus vor, können sich auch Streptokokken ausbreiten und vermehren.



Welche Symptome werden beobachtet?



Sie verursachen typische Beschwerden wie etwa verstärkten gelblichen Ausfluss und möglicherweise Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Je nach Beteiligung anderer Erreger kann dieser Ausfluss sehr übel riechen. Im Mikroskop findet sich in solchen Fällen oftmals eine Mischflora aus verschiedenen Keimen, die sich gegenseitig in ihrem Wachstum begünstigen können.



Welche Streptokokken-Stämme gibt es?



Streptokokken sind an zahlreichen Infektionen beteiligt. Schon im Altertum wurden mit diesen Bakterien in Verbindung stehende Infektionserkrankungen - z. B. Wundrose, Kindbettfieber und Phlegmone - beobachtet. 1903 wurde damit begonnen, die perlschnurartig aufgereihten Erreger nach ihrem Verhalten auf Kulturplatten zu unterteilen. Je nach Untergruppe zeigen Streptokokken ein unterschiedliches Wachstum auf den Nährmedien. Sie besitzen die Fähigkeit, Blut unterschiedlich zu zersetzen, weshalb ihre Unterteilung zunächst auch nach ihrem Hämolyse-Verhalten erfolgte: Alpha-, Beta- und Gamma-Hämolyse. Unter Hämolyse versteht man die Auflösung roter Blutkörperchen infolge der Zerstörung ihrer Zellmembran.



Weitere wichtige und klinisch relevante Unterteilungen gelangen der Ärztin Rebecca C. Lancefield 1928, indem sie die Wandstrukturen der Bakterien näher untersuchte. Auf Basis von Lancefields Erkenntnissen werden Streptokokken seitdem in die Gruppen A, B, C, D etc. eingeteilt.



Folgende Stämme sind für den Vaginalbereich relevant:



1. Betahämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes)



Folgende Infektionen werden von diesem Erreger verursacht:



* Rachen- und Mandelentzündungen, Scharlach



* Erysipel (Wundrose)



* Phlegmonen (Entzündung der Haut)



* Lokale Infektionen können bei schlechten Bedingungen zu einer Sepsis führen



* Eine Puerperalsepsis (Kindbettfieber) geht von einer Infektion der Gebärmutterschleimhaut nach einer Entbindung aus. Deshalb empfiehlt sich bei Fieber während oder nach der Geburt und entsprechenden Auffälligkeiten eine großzügige Antibiotika-Prophylaxe.



Als Spätfolge einer Streptokokken-Infektion der Gruppe A kann - vor allem bei unzureichend oder nicht behandelten Infektionen des Rachenraumes - das Rheumatische Fieber mit einer Herz- und Nierenbeteiligung auftreten.



Kindbettfieber (Puerperalsepsis): Bei nicht rechtzeitig behandelter Gebärmutterinfektion können sich die Erreger bei ungünstigen Bedingungen über die Blutbahn im gesamten Körper ausbreiten. Beim Versuch, die Infektion in den Griff zu bekommen, setzt der Organismus Abwehrmechanismen in Gang, die unter anderem mit einer Gerinnungsaktivierung einhergehen. Dadurch kommt es im weiteren Verlauf zu einem Verbrauch der Gerinnungsfaktoren, wodurch die Blutgerinnung nicht mehr möglich ist. Die Folge sind Einblutungen, Organversagen, Schock mit Kreislaufversagen und Tod. Diese geburtshilfliche Komplikation ist mittlerweile sehr selten geworden.



2. Betahämolysierende Streptokokken der Gruppe B (Streptococcus agalacticae)



Von Bedeutung ist diese Gruppe bei folgenden Erkrankungen:



* Wundinfektionen



* Sepsis



* Hirnhautentzündungen



* Harnwegsinfektionen



* Neugeborenensepsis



Besonders gefürchtet ist die Neugeborenensepsis. Man unterscheidet dabei eine rasche, unmittelbar nach der Geburt auftretende Form (early onset) und eine etwas später auftretende Form (late onset). Die early-onset-Form wird vor allem im Fall des vorzeitigen Blasensprungs bei nachgewiesener Scheidenbesiedelung durch Streptokokken begünstigt. Das Neugeborene zeigt eine lebensbedrohliche Allgemeininfektion, die durch Schock, Hirnhautentzündung und Atemnotsyndrom gekennzeichnet ist. Nur eine früh einsetzende, konsequente Therapie kann die Sterblichkeit senken, die mit 20 bis 50 Prozent angegeben wird. Bei der late-onset-Form spielt auch die Umgebung des Neugeborenen als Infektionsquelle ein Rolle.



Streptokokken der Gruppe B in der Schwangerschaft



Eine vorgeburtliche Therapie bei Nachweis von B-Streptokokken wird nicht in jedem Fall als sinnvoll erachtet. Nur wenn zusätzliche Risiken, wie vorzeitige Wehen hinzukommen, ist eine Behandlung mit Antibiotika anzuraten.



Bei Nachweis von Streptokokken der Gruppe B wird eine vorbeugende Antibiotikagabe während der Geburt empfohlen, wenn:



* eine Frühgeburt vorliegt (<37. SSW)



* das Geburtsgewicht unter 2500 g geschätzt wird



* ein vorzeitiger Blasensprung der bereits 12 bis 18 Stunden vorliegt, ohne dass die Geburt einsetzt



* schon bei einer vorangegangenen Geburt eine kindliche Streptokokken-Infektion aufgetreten ist



* während der Schwangerschaft eine Harnwegsinfektion durch Streptokokken B bestanden hat



* ansteigende Infektionsparameter oder andere Anzeichen einer Infektion bei Mutter und Kind während der Geburt auftreten



Wie sieht die Behandlung aus?



In der Scheide nachgewiesene Streptokokken müssen nur bei ausgeprägten Symptomen mit Antibiotika behandelt werden. In vielen Fällen hilft es, die körpereigene Abwehr zu stärken und den Selbstreinigungs-Mechanismus der Scheide anzuregen. Auch können lokal desinfizierende Maßnahmen unterstützend wirken.



Wodurch werden solche Infektionen begünstigt?



* Östrogenmangel



* falsche Intimhygiene, die zur Zerstörung der Scheidenbiologie führt



* Allgemeinerkrankungen wie z. B. Diabetes



* Fremdkörper in der Scheide (z. B. bei Kindern: Nüsse, Murmeln, Legosteine etc.)



Wie kann man sich selbst schützen?



* Erhaltung des natürlichen, sauren Scheidenmilieus



* Vermeiden von Scheidenspülungen, Intimsprays oder Intimpflegemittel



* Tägliche Reinigung des Scheidenbereichs mit klarem Wasser



* Regelmäßiges Wechseln von Unterwäsche und Handtüchern
2014-11-09 13:52:43 UTC
Diabetes ist nicht heilbar, aber diese Methode hilft, dramatisch verbessern die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes http://diabetes.vorschlag.net

Viele Menschen haben bereits von dieser Methode profitiert und haben sehr gute Ergebnisse erzielt ... Ich empfehle es!
Jule
2006-07-22 13:07:04 UTC
Streptokokken (lat. Streptococcus) sind kokkenförmige (rundliche), grampositive und fakultativ anaerobe Bakterien, die sich bevorzugt in Ketten anordnen. Sie sind etwa 0,5 bis 1 µm groß und gehören der normalen Bakteriengesellschaft an, die in und am Menschen siedelt, können aber auch schwere Erkrankungen verursachen. Manche Streptokokkenarten kommen in vielen Formen mit verschiedenen Antigentypen vor. So sind von Streptococcus pneumoniae 84 verschiedene Stämme bekannt, die sich in der Struktur ihrer Polysaccharidhülle unterscheiden. Jeder dieser Stämme stellt einen unterschiedlichen Serotyp dar. Die Polysaccharidhülle von S. salivarius zum Beispiel besteht aus einem Polymer der Fruktose - der Laevankapsel.



Vergrünende Streptokokken nennt man Streptokokken, die im Blutagar eine so genannte α-Hämolyse („Vergrünung“) aufzeigen, das bedeutet, sie greifen die Erythrocyten (rote Blutkörperchen) an unter Abbau des Hämoglobins zu grünlichen Produkten. Sie gehören zur normalen Mikroorganismenbesiedelung der Mundhöhle. Viele von ihnen können bei Übertritt ins Blut zu einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) führen. Zu ihnen gehört auch die Art Streptococcus mutans, welche bei der Kariesentstehung eine bedeutende Rolle spielt, indem sie einerseits festhaftende Exopolysaccharide und andererseits aus Kohlenhydraten Milchsäure bildet, die die Zahnsubstanz angreift.



Nutzen der Streptokokken



Aus den Streptokokken wird Streptokinase gewonnen, welche bei der Fibrinolyse als Fibronolyseaktivator eingesetzt wird.
derreisefreund
2006-07-22 08:39:43 UTC
schau ins web lexikon
Juergen B
2006-07-21 04:57:20 UTC
Liebe Fragende!



Ich bin durch eine OP am rechten Bein von Streptokkoken infiziert worden.



Daraus resultierte eine Osteomylitis (Knochenhautentzündung) und das rechte Bein musste verkürzt werden und ist zu dem noch versteift worden.



Es hat nicht immer etwas mit Geschlechtskrankheiten zu tun, wie es in den Antworten zu entnehmen ist.



Beste Grüsse



Juergen
jani
2006-07-21 04:24:35 UTC
Streptokokken, Gattung kugelförmiger, grampositiver, aerober (auf das Vorhandensein von Sauerstoff angewiesener) Bakterien.



Streptokokken treten in Paaren oder Ketten auf. Einige Arten wirken beim Menschen krankheitserregend (pathogen). Beispiele von Streptokokkeninfektionen sind Halsentzündung, Scharlach, Erysipel (Wundrose), Kindbettfieber und manche Formen von Lungenentzündung. Arzneimittel zur Behandlung solcher Infektionen sind Penicillin und Erythromycin. Bakterienkulturen nichtpathogener Streptokokken der Lactisgruppe werden zur Gärung von Milchprodukten wie Käse oder Buttermilch eingesetzt. Manche Streptokokken spielen in der Darmflora eine wichtige Rolle, diese Arten werden auch als Enterokokken bezeichnet: So bewohnt Streptococcus faecalis den menschlichen Dünndarm; gelangt dieses Bakterium jedoch in den Harnweg, kann es dort Entzündungen verursachen.



Streptokokken werden anhand der Zuckermoleküle auf ihren Oberflächen verschiedenen Gruppen zugeordnet, die sich im Labor leicht identifizieren lassen. Wie 2000 in der Zeitschrift The Lancet berichtet wurde, können die Gruppen C und G (nicht nur A, wie bislang angenommen) lebensgefährliche rheumatische Herzerkrankungen verursachen. Diese Streptokokken verursachen eine Autoimmunkrankheit, bei der Antikörper mit Myosin reagieren, einem Baustein der Herzmuskulatur. US-amerikanische Wissenschaftler teilten 2001 in den Proceedings of the National Academy of Sciences mit, man könne durch den Einsatz eines von Bakteriophagen (Viren, die sich in Bakterien vermehren) produzierten Enzyms gezielt bestimmte Streptokokkenarten angreifen. Bakteriophagen verwenden das Enzym, um sich nach ihrer Vermehrung durch Zerstörung der Zellwand des Bakteriums freizusetzen. Das Enzym ließe sich beispielsweise in Form eines Mundsprays zur Bekämpfung von Streptokokken in Schleimhäuten einsetzen.
You Know Who
2006-07-21 04:08:34 UTC
Danke an WilliF22. Jetzt weiss ich im Detail, wie schlimm die Situation bei meinem ältesten Sohn tatsächlich war. Er wurde wegen einer Infektion (B-Streptokokken) mit einem Not-Kaiserschnitt geholt und hat nur dank sofortiger Antibiotikagabe (4 verschiedene) überlebt und ist heute ein kerngesunder 13-Jähriger. Werde für Deine Antwort als "Beste Antwort" stimmen, wenn ich die Chance bekomme.
??!
2006-07-21 02:49:19 UTC
Streptokokken (lat. Streptococcus) sind kokkenförmige (rundliche), grampositive und fakultativ anaerobe Bakterien, die sich bevorzugt in Ketten anordnen. Sie sind etwa 0,5 bis 1 µm groß und gehören der normalen Bakteriengesellschaft an, die in und am Menschen siedelt, können aber auch schwere Erkrankungen verursachen. Manche Streptokokkenarten kommen in vielen Formen mit verschiedenen Antigentypen vor. So sind von Streptococcus pneumoniae 84 verschiedene Stämme bekannt, die sich in der Struktur ihrer Polysaccharidhülle unterscheiden. Jeder dieser Stämme stellt einen unterschiedlichen Serotyp dar. Die Polysaccharidhülle von S. salivarius zum Beispiel besteht aus einem Polymer der Fruktose - der Laevankapsel.
Lisa
2006-07-21 02:48:42 UTC
Streptokokken (lat. Streptococcus) sind kokkenförmige (rundliche), grampositive und fakultativ anaerobe Bakterien, die sich bevorzugt in Ketten anordnen. Sie sind etwa 0,5 bis 1 µm groß und gehören der normalen Bakteriengesellschaft an, die in und am Menschen siedelt, können aber auch schwere Erkrankungen verursachen. Manche Streptokokkenarten kommen in vielen Formen mit verschiedenen Antigentypen vor. So sind von Streptococcus pneumoniae 84 verschiedene Stämme bekannt, die sich in der Struktur ihrer Polysaccharidhülle unterscheiden. Jeder dieser Stämme stellt einen unterschiedlichen Serotyp dar. Die Polysaccharidhülle von S. salivarius zum Beispiel besteht aus einem Polymer der Fruktose - der Laevankapsel.



Vergrünende Streptokokken nennt man Streptokokken, die im Blutagar eine so genannte α-Hämolyse („Vergrünung“) aufzeigen, das bedeutet, sie greifen die Erythrocyten (rote Blutkörperchen) an unter Abbau des Hämoglobins zu grünlichen Produkten. Sie gehören zur normalen Mikroorganismenbesiedelung der Mundhöhle. Viele von ihnen können bei Übertritt ins Blut zu einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) führen. Zu ihnen gehört auch die Art Streptococcus mutans, welche bei der Kariesentstehung eine bedeutende Rolle spielt, indem sie einerseits festhaftende Exopolysaccharide und andererseits aus Kohlenhydraten Milchsäure bildet, die die Zahnsubstanz angreift.



Aus den Streptokokken wird Streptokinase gewonnen, welche bei der Fibrinolyse als Fibronolyseaktivator eingesetzt wird.
lacy48_12
2006-07-21 02:35:49 UTC
Streptokokken sind kugelförmige, kettenartig zusammenhängende, grampositive (die sogenannte Gram-Färbung ist eine Methode zur Einfärbung der Zellwand von Bakterien, so dass diese unter dem Mikroskop differenziert erscheinen. Gram-positive Bakterien, die violett/blau erscheinen, und Gram-negative Bakterien, die rot gefärbt werden) und aerobe (auf das Vorhandensein von Sauerstoff angewiesene) Bakterien. Es sind Eitererreger, die in der Mundhöhle vorkommen und bei tieferem Eindringen in den Körper zu Infektionen wie Angina tonsillaris (Mandelentzündung), insbesondere auch Scharlach, Scharlachangina, Pneumonie, Endokarditis und Pyodermien führen. Sie lassen sich durch Penizillin und verwandte Antibiotika gut hemmen.
?
2014-11-16 20:05:49 UTC
Wenn Sie sich für den besten Weg, um Candida zu behandeln suchen, sollten Sie an dieser Stelle aussehen http://hefe-infektion.naturliche.info

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Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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